Cinemagraphs: Von der Produktion zur Nachbearbeitung in Adobe Photoshop (Teil 1: Produktion)

This post is also available in: English (Englisch)

In diesem zweiteiligen Tutorial, das ursprünglich im Docma Magazin veröffentlicht wurde, erklärt Gallereplay-Mitgründerin Lydia Dietsch, wie mit Adobe Photoshop Cinemagraphs erstellt werden können. In diesem ersten Teil erklärt sie, wie man das Video für ein Cinemagraph aufnimmt, und dabei bereits die Nachbearbeitung in Photoshop im Kopf behält.


Cinemagraphs, zu Deutsch auch “Cinemagramm” oder “lebendige Fotografien”, gewinnen weiterhin an Beliebtheit unter großen Marken, Werbeagenturen, Journalisten und Designern. Das liegt daran, dass die Bilder, in denen sich einzelne, bewegte Elemente unendlich wiederholen, höhere Emotionen hervorrufen als statische Bilder. Dies wiederum führt zu höheren Klickraten, mehr Nutzerbeteiligung und längeren Verweildauern. In Cinemagraphs steckt also ein hohes Potential.

Was viele Fotografen nicht wissen: Cinemagraphs lassen sich sehr gut in Adobe Photoshop erstellen. Auch ich wusste das nicht, als ich vor etwa 1,5 Jahren von dem Medium erfuhr und mich dabei erwischte, wie mir ein “das kann ich nicht, ist ja Bewegtbild” durch den Kopf huschte (ich komme aus dem Bereich Grafikdesign und Fotografie). Nach einer kurzen Recherche fand ich jedoch heraus, dass ich in Photoshop lediglich das Bedienfeld “Zeitleiste” zusätzlich zu meinen anderen Bedienfeldern benötige, und schon hatte mich der Ehrgeiz gepackt.

Seither ist viel passiert: Zusammen mit meinem Geschäftspartner Marco Woldt habe ich (Lydia Dietsch) eine Bildagentur für Cinemagraphs gegründet. Wir nennen uns gallereplay und mehr und mehr Künstler weltweit schließen sich unserem Unternehmen an, um ihre Bilder über unseren Marktplatz zu verkaufen oder individuelle Produktionen für unsere Kunden umzusetzen. Photoshop war schon immer mein Programm, welches von mir kaum mal einen Tag nicht in Nutzung war. In diesem Artikel möchte ich anhand einer Beispiel-Produktion zeigen, wie man Cinemagraphs in Photoshop erstellt.


Produktion

Der wichtigste Unterschied im Vergleich zur Fotografie ist der, dass man das Bildmaterial nicht als RAW-Bild oder JPG aufnimmt, sondern als Video. Das mag vorerst abschreckend klingen, wenn man noch nie mit Video zutun hatte, jedoch stellt man die Kamera auf einem Stativ auf und wählt die Perspektive genau wie bei einem Foto. Die Kamera darf sich während der Videoaufnahme kein bisschen bewegen, welches den Vorteil mit sich bringt, dass man sich nicht mit Kamerafahrten, Schwenks und ähnlichem beschäftigen muss. Auch Ton spielt keine Rolle, denn Cinemagraphs sind geräuschlos. Wichtig jedoch sind die Bewegungen im Bild selber, und hier stößt man auf eine neue Disziplin.



Bei einer gallereplay-Produktion habe ich mich für zwei bewegende Elemente entschieden: Der Vorhang im Hintergrund und das Cinemagraph, welches sich im Fernseher abspielt. Es wären weitere Bewegungen denkbar gewesen: Die Person links im Bild hätte sich Notizen machen können, oder die Person rechts im Bild hätte den Klicker tätigen können. Jedoch habe ich beschlossen die Situation mit Bewegungen nicht zu überladen und die Aufmerksamkeit auf den Bildschirm zu lenken. Der Vorhang im Hintergrund verstärkt dabei die besondere Atmosphäre im Bild, welche man so mit einem statischen Bild nicht hätte erzielen können. Durch die gezielte Wahl von bewegten und statischen Elementen hat der Ersteller also die Möglichkeit, Geschichten zu erzählen und Bereiche unterschiedlich zu gewichten.


Unbenannt


Bei unserer Produktion haben wir eine Sony Alpha 7s II verwendet, die die Möglichkeit hat, Videos in 4K zu schießen. Bei der Reduzierung des Videos auf HD kann man so ein schärferes Bild erzeugen. Als Fotograf wird man sonst wohl über die Bildqualität enttäuscht sein, die ein Video ausliefert. Alternativ kann man neben dem Video auch ein Foto aufnehmen, und diese dann in der Nachbearbeitung kombinieren.


Den zweiten Teil des Tutorial findet ihr hier. Falls ihr Fragen habt, schreibt mir gerne eine E-Mail.

Share:
lydia.dietsch

Author:

Lydia Dietsch

I'm Lydia, CEO and Co-Founder of gallereplay. I grew up with Photoshop and photography, then became a graphic designer before I fell in love with video loops and founded gallereplay in 2015.

X-Mas Special: Send
free cinemagraph eCards!